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LUCKY 20 – Der Spieltag, der den Regionalliga-Damen endlich einen Punkt beschert

Am letzten Spieltag der Regionalliga-Saison hieß es für die Damen 1 des Geraer VC: Alles oder nichts. Die Reise führte nach Leipzig, wo um 17 Uhr das große Finale gegen den TSV Leipzig 76 anstand. Bei frühlingshaften Temperaturen stimmte sich das Team mit einem gemeinsamen Essen ein, ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen und genoss das gute Gefühl, ein letztes Mal als Regionalligist aufs Feld zu gehen – und das mit jeder Menge Motivation im Gepäck.

Trotz vollständiger Mannschaftsstärke musste das Team ohne ihren Trainer David Nitschke antreten, welcher sich seine Zeit auf dem Flughafen sicherlich entspannter hätte vorstellen können. Für ihn übernahmen an diesem besonderen Tag Anne Heinzl und Co-Trainer Jakob Weinberger den Job an der Seitenlinie. Ein neues Duo, doch mit einer vertrauten Vision: Zusammen das Unmögliche möglich machen.

Die Halle war gefühlt ein tropischer Glutofen – perfekte Bedingungen für ein emotionales Saisonfinale.

Doch der Start verlief alles andere als ideal. Im ersten Satz fand der GVC überhaupt nicht in den Rhythmus. Die Absprachen hakten, viele kleine Fehler schlichen sich ein und Leipzig nutzte jede Schwäche gnadenlos aus. Zwar kämpfte sich das Team zwischendurch wieder heran, doch der Rückstand ließ sich nicht mehr aufholen. Mit 20:25 ging der Auftakt verdient an die Gastgeberinnen.

Ganz anders präsentierte sich Gera im zweiten Satz. Jetzt stimmte die Körpersprache, die Kommunikation, der Fokus und plötzlich war auch der Spielwitz wieder da. In Annahme, Zuspiel und Angriff griff ein Rädchen ins andere. Besonders lobenswert war auch die Blockarbeit an diesem Tag. Früh erspielte sich die Mannschaft eine komfortable Führung, ließ sich von Leipziger Pünktchen nicht beeindrucken und spielte den Satz mit einer starken Teamleistung konsequent zu Ende. 25:17 der Satzgewinn. Ein Statement, ein Ausrufezeichen: Wir sind da!

Doch im dritten Satz kam zunächst der Dämpfer. Leipzig setzte sich mit einer Serie starker Aufschläge schnell ab und nutzte kleinere Unsicherheiten auf Geraer Seite eiskalt aus. Beim Stand von 10:18 schien alles auf ein schnelles Ende hinzudeuten. Aber wer dachte, der GVC würde sich ergeben, der wurde eines Besseren belehrt. Punkt für Punkt kämpfte sich das Team heran, holte mit viel Leidenschaft und Biss auf. Plötzlich stand es nur noch 19:21. Die Hoffnung war zurück, die Halle bebte. Doch leider reichte es nicht ganz. Mit 20:25 ging der Satz erneut an Leipzig, aber der Heinzl-Kader hatte gezeigt, dass er kämpfen kann.

Im vierten Satz wurde es dann dramatisch. Es war ein Schlagabtausch, der an die Nerven ging – Punkt um Punkt, Angriff um Angriff. Niemand konnte sich absetzen, kein Team wollte nachgeben. Jede Abwehraktion, jeder Block, jeder erfolgreiche Angriff wurde lautstark gefeiert. Beim Stand von 24:20 Leipzig mit der Angriffsidee über die Mitte, doch der Ball…landet im Netz. 25:20 für den GVC!
Was dann passierte, war pure Ekstase. Die Geraerinnen fielen sich in die Arme, die Fans jubelten, als wäre es eine gewonnene Meisterschaft. Nach 19 Spielen ohne einen einzigen Punkt war es endlich soweit. Lucky Number 20 und das Glück war auf unserer Seite.

Mit diesem historischen Punkt auf dem Konto ging es in den entscheidenden Tiebreak. Doch die Emotionen, die Anstrengung und die Dramatik der vergangenen Sätze hatten Spuren hinterlassen. Der Start verlief etwas wackelig, die Leichtigkeit des vierten Satzes war verschwunden. Leipzig spielte es am Ende routiniert zu Ende, sicherte sich den Satz mit 15:10 und damit den knappen 3:2 Sieg.

Trotzdem war es ein Moment, den keiner so schnell vergessen wird. Beide Teams jubelten nach Abpfiff und feierten ein Spiel, das mehr war als ein reines Ergebnis. Es war ein Abschied mit erhobenem Kopf, ein Auftritt voller Stolz, Herz und Zusammenhalt.

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